Studie des Bundesfinanzministeriums: Finanztransaktionssteuer bringt Milliarden

Studie des Bundesfinanzministeriums: Finanztransaktionssteuer bringt Milliarden

Die Einführung der geplanten Umsatzsteuer für Börsengeschäfte (Finanztransaktionssteuer) soll allein dem deutschen Staat jährlich mehr als 17 Milliarden Euro einbringen. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das vom Bundesfinanzministerium in Auftrag gegeben wurde.

Demnach wären zumindest theoretisch sogar Einnahmen von bis zu 88 Milliarden Euro im Jahr möglich. Experten rechnen zwar damit, dass Betroffene mit ihrem Wertpapierhandel auf andere Länder ausweichen und die Summe in der Praxis somit deutlich geringer ausfallen wird, dennoch werden die ursprünglichen Erwartungen der Bundesregierung deutlich übertroffen.

Ende des Hochfrequenzhandels

Der Nominalwert aller in Deutschland gehandelten Aktien liegt laut der Studie bei jährlich rund 275 Billionen Euro. Der Verkauf eines Wertpapiers soll ab 2016 in den zehn teilnehmenden EU-Ländern mit 0,1 Prozent besteuert werden, Derivate mit einem Prozentsatz von 0,01. Die Experten der mit der Studie beauftragten Beratungsgesellschaft „Copenhagen Economics“ gehen infolgedessen von Ausweichreaktionen in Länder aus, in denen die Finanztransaktionssteuer nicht eingeführt wird. Außerdem sei es möglich, dass einzelne Wertpapierarten aufgrund des niedrigeren Steuersatzes durch Derivatkonstruktionen ersetzt werden oder Investmentfonds ihre Portfolios seltener umschichten und Geschäfte von Finanzinstituten auf nicht-steuerpflichtige Firmen verlagern. Zudem wird ein Ende des rein computergesteuerten Hochfrequenzhandels prognostiziert.

Gefährdung für Wirtschaft?

Weitreichende Folgen der Besteuerung von Börsengeschäften für die deutsche Wirtschaftskraft können dennoch ausgeschlossen werden. Die Ökonomen schätzen den Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt auf 600 Millionen Euro bis maximal 2,4 Milliarden Euro, also anteilig 0,02 bis 0,09 Prozent des gesamten deutschen BIP. Das Wirtschaftswachstum dürfte trotz Steuer also nicht gefährdet sein.
Allerdings könnten die Kapitalkosten für Unternehmen steigen und Preissicherungsgeschäfte teurer werden.

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